Neuer Blick auf Wilhelm Tell – Joachim B. Schmidt liest aus seinem Roman «Tell»
Der erfolgreiche, in Island lebende Bündner Schriftsteller liefert
mit «Tell» eine ganz eigene Interpretation des Schweizer
Nationalmythos. Der Held wird bei ihm zum Zauderer und Zweifler,
Gessler zu einem überforderten Landvogt, der diese Position gar
nicht haben möchte, der sich aber verführen lässt von
seinem sadistischen Handlanger Harras.
Wählte Schiller die Form des Dramas, so erzählt Schmidt schon
fast filmisch. Aus verschiedensten Perspektiven mit vielen Schnitten
und ganz kurzen Szenen formt er eine temporeiche Geschichte.